Wer kümmert sich um meinen Nachlass im Netz?
In Ihrem Testament legen Sie fest, wem Sie was hinterlassen. Ihre Lieblingskommode, den Familienschmuck oder das Haus — all das wissen Sie bei Ihren Liebsten in guten Händen. Was aber passiert mit den nicht greifbaren Dingen? Wer kümmert sich um Ihr E-Mail-Postfach, Ihren Web-Shop-Account, Ihr Onlinebanking-Konto? Diese Frage stellt sich immer dringender, da das Internet mit seinen Serviceplattformen und Onlinecommunitys nicht mehr nur von den jungen Menschen beansprucht wird — auch die Generation Fünfzig plus ist seit einigen Jahren bestens vernetzt. Jeder Fünfte über 50 hat inzwischen ein privates Profil in einem sozialen Netzwerk. Diese Spuren im Netz können nach unserem Tod im besten Fall zum digitalen Gedenkbuch werden, aber auch außer Kontrolle geraten und ungeahnte Kosten nach sich ziehen. Anbieter wie www.semno.de oder www.digitaler-nachlass.de bieten Erben kostenpflichtige Hilfe bei der Sichtung und Erledigung des ungewöhnlichen Erbes an.
Sie können das Problem aber auch vorab lösen, indem Sie das Ungreifbare für Ihre Verwandten greifbar machen. Notieren Sie Ihre Netzaktivitäten ganz analog mit Zettel und Stift mitsamt Zugangsdaten und stellen Sie sicher, dass diese nach Ihrem Ableben für die Hinterbliebenen zur Verfügung stehen — bis dahin sollten Sie sämtliche Passwörter allerdings gut unter Verschluss halten!